Interview mit Sabrina Oberli, Innenarchitektin, Frey & Frey AG
Foto: Ladina Zanetti
Du bist seit 2024 bei Frey & Frey. Was kannst Du für Dich und die Unternehmung bewirken?
Jede:r Kund:in hat neue Bedürfnisse und jedes Projekt birgt neue Herausforderungen. Gerade im Bereich Office könnten die Unterschiede in Projektgrösse, Umfang und Budget nicht grösser sein. Meine Stärken sind definitiv im Bereich Design und im Gespür dafür, was die Auftraggeber:innen möchten, was ihnen gefällt und wie ich mit meinen Vorschlägen die Vorstellungen treffen oder sogar übertreffen kann.
Meine Projekte sind für die Klient:innen bis jetzt sehr zufriedenstellend abgelaufen, dieses positive Zusammenarbeiten freut mich sehr!
Wo siehst Du die Stärken Eurer Unternehmung?
Ganz klar in der Vielfalt der Aufträge in temporärer und dauerhafter Architektur, kombiniert mit der internen Produktion. Diese Kombination ist selten zu finden und verkürzt in Projekten die Kommunikations- und Produktionswege. Wir sind sehr breit aufgestellt, können so diverse Bedürfnisse abdecken und von Synergien profitieren.
Woher nimmst Du die Inspiration und die Energie für Deinen Berufsalltag?
Da ich mich schon immer für Gestaltung interessiert habe, achte ich ganz automatisch auf meine Umgebung, egal wo ich mich aufhalte. Mich interessiert, wie Farben, Formen und Materialien zusammengestellt sind oder wie sich Lichtverhältnisse auf einen Raum auswirken. Ich merke sofort, ob ich mich im Raum wohlfühle oder nicht und analysiere dann auch gerne, weshalb das so ist.
Grundsätzlich hinterfrage ich gerne und versuche, die Gestaltung von Räumen, die ich nicht kenne, nachzuvollziehen.
Wie schaltest Du am besten ab?
Sport, die Natur sowie Freunde und Familie sind meine absolut liebsten Batterienauflader! Am besten funktioniert meine Lieblingskombination, eine Mischung aus allem: beim Skifahren, Wandern oder auf dem Rennvelo kann ich auftanken. Daneben trainiere ich auch gerne im Fitnessstudio oder seit ich sechs Jahre alt bin in der Turnhalle als Geräteturnerin. Dazwischen widme ich mich gerne diversen Freizeitaktivitäten, verabrede mich gerne zum Brunch, käfele oder zum Essen mit der Familie.
Wie wohnst Du und was ist Dir dabei wichtig? Ist dieser Raum auch ein Abbild Deiner Identität?
Ich wohne sehr ländlich in einer grosszügigen Duplex-Wohnung, die ein glücklicher Zufallsfund war. Und ja, da gibt es tatsächlich noch keinen ÖV!
Nach dem Studium in Luzern hat es mich zurück in den ländlichen Teil des Seelands gezogen, wo ich aufgewachsen bin. Die Nähe zu Familie und Freunden ist mir sehr wichtig. Die Weite und Ruhe zu Hause sind für mich etwas vom Schönsten.
Mein Zuhause ist, wenn ich darüber nachdenke, tatsächlich ein Abbild von mir selbst: bewusst eingerichtet, nicht überladen und strukturiert. Da mir aber schwarz, weiss und Holz nicht heimelig genug sind, gibt es auch ein paar special pieces. Beim Esstisch hängt ein farbiges Gemälde, bei welchem ich einen Innenraum in Kopenhagen neuinterpretiert und farbiger gemalt habe. Dieses Bild widerspiegelt die lautere und verspieltere Seite von mir, welche nur die engsten Personen kennen.
Dein persönlicher Lieblingsbrand / Lieblingsarchitekt?
Bis auf mein geliebtes Auto bin ich tatsächlich kein Markenguru.
Wenn ich an Persönlichkeiten denke, die die Innenarchitektur und das Möbeldesign weitergebracht haben, kommen mir sofort Ray & Charles Eames in den Sinn. Ihr Ehrgeiz zu neuer Formbarkeit von Materialien zeigt sich in zeitlosen, wunderschön geschwungenen Möbeln. Mich fasziniert vor allem der Ansatz, etwas Neues, bisher nicht Vorhandenes zu schaffen. Die organische Formensprache in Kombination mit natürlichen Materialien ist haptisch als auch optisch einzigartig!